StartseiteInfluencer MarketingBrand-Creator-Kooperation – wie ist der ideale Ablauf?

Brand-Creator-Kooperation – wie ist der ideale Ablauf?

Viele Marken setzen in ihrer Marken- oder Werbestrategie auf Influencer bzw. Content Creator, die mit ihrem Produkt authentische Inhalte kreieren oder die Marke symphytisch verkörpern sollen. UGC, also User-generated Content, ist sogar für Unternehmen eine noch authentischere Form. Da hier selbst Mikroinfluencer, mit kleinster Reichweite und meist unprofessionellem Videocontent, noch unaufdringlicher Werbebotschaften vermitteln können.

Doch wie läuft eigentlich so eine Kooperation ab? Marken können hier entweder direkt auf den Content Creator zukommen und nach einer Zusammenarbeit fragen, oder sie wählen den Weg über eine Influencer-Agentur. Hier können schon direkt Briefings eingegeben werden und die Influencer selbst oder ihre Managements suchen die Partner aus. Und bei dem Stichwort Briefing kommen wir zum springenden Punkt: Was darf oder sollte eine Marke vorgeben, damit es trotzdem noch authentischer Content bleibt und man die mühsam aufgebaute Community des Creators nicht sogar verschreckt, weil die Inhalte plötzlich zu werblich erscheinen?

Wir haben zu dem Thema unsere neue Mitarbeiterin und TikTok Content Creatorin Laura interviewt.

Laura, du bist seit mehr als einem Jahr auf TikTok mit deinem Account Keto Christin aktiv und konntest dir eine Zielgruppe von 36.000 Followern und Followerinnen aufbauen. Da hast du doch sicher auch schon Kooperationen mit Marken gehabt, oder?

Ja, das hatte ich. Ende letzen Jahres haben die Anfragen begonnen – aber auch ich habe Wunsch-Partnern Anfragen zur Kooperation gestellt. Viele wollen einem sogenannte Barter-Deals vorschlagen, also, dass man Produkte zugeschickt bekommt und im Gegenzug kostenlosen Content erstellt. Das habe ich ein paar Monate auch gerne gemacht, aber durch den Zeitaufwand – und auch weil ich die „Geschenke“ versteuern muss, will ich diese Deals eigentlich nicht mehr machen.

Hattest du auch schon bezahlt Kooperationen? Und wenn ja, wie kam es dazu?

Ein Partner, ein Onlineshop für Lowcarb-Backmischungen, hatte mir vor ein paar Monaten, nach meiner Zustimmung, ein Produktpaket zugeschickt. Ich habe dann zu einer Backmischung ein kostenloses Video gemacht, das recht gute Aufrufzahlen bekam. Daraufhin fragte mich Kunde, ob ich dann noch mit weiteren Produkten (kostenlose Videos) machen könnte. Ich hatte das verneint, aber ihnen ein Angebot zugeschickt. Darin ist aufgelistet, was alles zu meiner Content-Erstellung gehört. Was viele Marken vielleicht gar nicht wissen – Content Creator, wie ich, sind ja quasi eine Ein-Frau-Filmproduktion. Ich mache mir ein Storyboard, kreiere Hooks und Voiceover-Texte mit wichtigen Schlagworten, ich schneide das Video, erstelle Thumbnails und habe bei meinen Kochvideos auch Kosten von Strom, Gas und zusätzlichen Kochutensilien oder Lebensmitteln.
In dem Angebot steht außerdem drin, dass ich eine Feedbackbackschleife mit dem Kunden habe. Dort können sie mir ihre Änderungswünsche nennen, wenn ich zum Beispiel Produktnamen oder wichtige Infos zum Produkt benennen soll. Diesem Angebot haben sie dann zugestimmt.

Ist so eine Feedbackschleife üblich unter euch Content Creatorn?

Nein, eigentlich nicht. Und weil bei diesem Kunden dann auch viele einzelne Zusatzwünsche kamen, werde ich diesen Part auch zukünftig aus meinem Angebot entfernen. Natürlich soll die Marke zufrieden sein mit dem Video. Es wird aber immer unauthentischer und werblicher, wenn ich eine Art Text aufsagen soll, der gar nicht aus meinen eigenen Worten besteht. Eine Marke sollte die Inhalte des ausgewählten Content Creators kennen und ihm gerade deswegen vertrauen, guten und ehrlichen Content zu produzieren.

Wie lautet also dein Tipp, wenn Marken einen passenden Content Creator suchen, wie finden sie diesen und wie sollten sie dann ihre Wünsche äußern?

Mein Tipp an alle Unternehmen, die mit Influencern zusammenarbeiten lautet: Vertraut auf Creator, die schon lange mit ihrer Zielgruppe im Austausch sind und erfolgreiche Videos oder andere Content Pieces erstellen. Ein Posting von einer Kooperation vor der Ausspielung anzuschauen, macht auf jeden Fall Sinn, um sich auch auf das Community Management und aufkommende Fragen einzustellen. Trotzdem solltet ihr hier dem Creator kreativen Spielraum lassen und seine Erfahrungen und Know-How für euch nutzen, anstatt selbst zu viele Vorgaben zu machen. Bei der Suche nach dem richtigen Content Creator als Partner für eine Marke, kann man entweder selbst recherchieren und perfekt passende Influencer für sein Produkt auf den jeweiligen Plattformen finden oder, noch einfacher, man lässt sich von Social Media Agenturen wie Alexanderplatz unterstützen.